Auf einem Onlineportal haben wir ein weiteres interessantes Grundstück gefunden. Es hat eine Größe, die genau unseren Wünschen entsprechen würde. Im Inserat ist keine genaue Adresse angegeben, aber anhand der Fotos können wir den Standort auch so bestimmen.
Erster Check der Lage
Unser erster Besuch findet deswegen ganz inoffiziell statt: Wir schauen von Außen über den Zaun und verschaffen uns einen ersten Eindruck von Schnitt, aktueller Bebauung und den vorhandenen Pflanzen. Auch die Lage können wir so schon beurteilen.
Und irgendwie ist es Liebe auf den ersten Blick, und das obwohl man so viel aussetzen könnte:
Das Grundstück liegt an einem Hang, d.h. der hintere Teil fällt einige Meter ab. Hinter dem Grundstück liegt ein kleiner öffentlicher Grünbereich mit einem Fußweg entlang eines Tümpels bzw. Entwässerungsgrabens. Große alte Bäume bieten dort Schatten.
Die Straße ist bereits weitgehend bebaut und das mit einer großen Vielfalt an Stilen und Größen: Kein Haus ähnelt hier dem nächsten. Also ganz anders als in den typischen Neubaugebieten, wo sich doch meist ein relativ einheitlicher Stil durchsetzt.
Der Schnitt des Grundstücks ist ein wenig “schwierig”: Das Grundstück liegt genau an einer Einmündung einer Nebenstraße an eine Hauptstraße, die in einem schiefen Winkel aufeinandertreffen. Deswegen ist die Straßenfront relativ lang, das Grundstück wird aber nach hinten immer schmaler.
Nochmal zu der Hauptstraße: Es handelt sich um eine Hauptverbindung durch den Ort, d.h. es ist keinesfalls vergleichbar mit dem Verkehrsaufkommen in einer Berliner Hauptstraße. Dafür sind wir gut angebunden: Wir kommen schnell zum Regionalbahnhof und auch die Entfernung zur Bundesstraße ist nicht weit. Und auch Einkaufsmöglichkeiten und Ärzte sind in direkter Nähe. Schulen und Kindergärten gibt es auch in fußläufiger Entfernung.
Diese ist der einzige Punkt, der uns nach der ersten Besichtigung noch etwas Sorgen macht: Würde man den Verkehrslärm z.B. auf der späteren Terrasse ständig hören?
Die Gesamtbilanz ist aber so gut, dass wir die Maklerin anrufen. Bevor wir anfangen zu planen, wie und wo unser Haus stehen soll, müssen wir erst einmal herausfinden, ob das Grundstück vielleicht gar nicht mehr zu haben ist.
Offizielle Besichtigung
Wir haben Glück: Das Grundstück ist noch nicht verkauft, es gibt aber wohl schon Interessenten. Wir drängen deswegen auf einen möglichst zeitnahen Besichtigungstermin.
Unter der Woche nach Feierabend treffen wir uns also mit der Maklerin auf dem Grundstück und können es das erste Mal betreten!
Auf etwa 1000qm befinden sich aktuell eine Holzlaube sowie zwei kleinere Gartenhütten. Außerdem mehrere Obstbäume in verschiedenen Größen und einige Büsche.
Die Maklerin berichtet uns, dass in der Laube noch bis vor etwa 10 Jahren die Mutter der Besitzerin gewohnt hatte. Das ist nach heutigen Standards wirklich schwer vorstellbar, denn die Laube verfügt lediglich über zwei winzige Zimmer und einen kleinen Eingangsbereich. Geheizt werden kann mit einem Ofen und der Abwasseranschluss liegt zwar auf dem Grundstück, allerdings nicht bis ins “Haus”…
Ansonsten haben die aktuellen Besitzer sich soweit gut um das Grundstück gekümmert: Es ist nicht völlig überwuchert und der Zaun ist relativ intakt.
Die Maklerin preist noch einige Vorteile an, die wir noch nicht auf dem Schirm hatten: Die Anschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser liegen bereits auf dem Grundstück. Und für die Straße existiert ein Bebauungsplan, der sogar 2 Vollgeschosse erlaubt.
Auch unsere Befürchtungen wegen der Lärmbelästigung bestätigen sich nicht: Natürlich ist es an einer so zentrale Lage etwas lauter als in einer reinen Anliegerstraße, aber selbst die kleine Holzhütte hält den Großteil der Geräusche von der Straße ab.
Wir sind also zuversichtlich, dass es hinter dem Haus im Garten ruhig genug sein würde – für unsere Ansprüche.
Kaufgesuch
Auch nachdem wir noch eine Nacht darüber geschlafen haben, ändert sich unsere Meinung nicht: Wir wollen das Grundstück haben! Nun müssen wir also hoffen, dass die Eigentümer an uns verkaufen wollen und nicht einer der anderen Interessenten schneller war.
Ein Punkt der außerdem zur Eile drängt: Die Maklerin hatte uns auch darauf hingewiesen, dass die Grunderwerbssteuer in Brandenburg noch in diesem Jahr erhöht wird. Wir würden gerne den Kaufvertrag noch vorher abschließen.