Nach drei Besuchen in Sanitärausstellungen, zusätzlicher Internetrecherche und mehreren Angeboten der Sanitärfirma ist es nun soweit: Ein weitere Bemusterung ist abgeschlossen und wir haben uns für die Sanitärausstattung unserer beiden Badezimmer entschieden. In diesem Beitrag wollen wir über den Ablauf der Bemusterung berichten.
Erste (Vor-)Bemusterung
Unser allererster Besuch einer Sanitärausstellung liegt bereits ein ganzes Jahr zurück. Wir wussten damals nicht recht, wie lange wir für den Entscheidungsprozess brauchen würden und hatten noch dazu das Bad nicht final geplant. Für die Ausführungsplanung war dies aber notwendig, zumindest die ungefähre Lage der Objekte sollten wir festlegen. So vereinbarten wir einen ersten Termin in einer Sanitärausstellung in Berlin (elements in Tempelhof) – in der Hoffnung, dass wir dort eine erste Idee und auch wertvolle Tipps für die Einrichtung bekommen würden.
Einen Termin zu bekommen war gar kein Problem und so verbrachten wir zum ersten Mal zwei Stunden zwischen Duschen, Waschtischen, WCs und Co. In dieser Austellung gab es einige Beispielbäder in verschiedenen Größen und dazu je einen extra Bereich mit Waschtischen und Armaturen.
Anhand unseres Grundrisses arbeiteten wir uns durch die verschiedenen Bestandteile eines Badezimmers und liefen dabei kreuz und quer durch die Ausstellung. Leider hatte der Berater etwas andere Vorlieben als wir und war ein großer Fan von bewegungsgesteuerten Lampen. Wir hatten manchmal Schwierigkeiten ihn zu bremsen. Als erster Eindruck war der Besuch aber sehr hilfreich, allerdings nicht so sehr im Bezug auf Preise. In dieser Hinsicht ist man bei elements wenig transparent und nur teilweise nannte der Berater uns wenigstens ungefähre Preise zur Orientierung.
Beim Abschied versprach er uns bald ein Angebot zu schicken, dieses kam allerdings nie bei uns an.
Unser Fazit: Die Beratung im Bezug auf das Gesamtkonzept und die Positionen der einzelnen Sanitärobjekte war weniger ausführlich als wir gehofft hatten. Sehr gut aber war, dass der Berater uns auf ein Problem mit dem Fenster im Gästebad hinwies – dieses würde wohl nicht zu öffnen sein, da die Unterkante auf Höhe des Wasserhahns liegen wird. Dieses Problem konnten wir dann mit einem Kräuterfenster lösen. Zudem haben wir schon ein paar Dinge für uns ausgeschlossen, allen voran bewegungsgesteuerte Beleuchtung…
Zweite Bemusterung und erstes Angebot
Im April diesen Jahres steht zwar die ausführende Sanitärfirma noch nicht fest, unser Bauleiter empfiehlt uns aber bereits mit dere Sanitärbemusterung zu beginnen. Er nennt uns auch zwei Ausstellungen und eine davon ist wieder elements in Tempelhof. Wir bekommen wie schon beim ersten Mal sehr schnell einen Termin – und das obwohl zu diesem Zeitpunkt die Corona-Beschränkungen noch sehr streng sind.
Diese Bemusterung findet also mit Maske statt und dauert wieder etwa zwei Stunden. Wir haben der Beraterin im Vorfeld die Grundrisse der Bäder sowie die Bauleistungsbeschreibung geschickt. Wir gehen dann Schritt für Schritt durch die Bäder und Ausstattungselemente. Sie zeigt uns jeweils, was im Standard enthalten wäre (sofern vor Ort vorhanden, was eigentlich immer nur eine der vier Serien ist). Bei den meisten Basis-Elementen können wir uns recht schnell entscheiden: Toilette und Bidet brauchen nicht viel Überlegung und auch die Badewanne geht recht schnell, hier ist unsere wichtigste Anforderung ein Mittelablauf. Alternativ lassen wir uns auch eine Vorwandwanne zeigen, d.h. eine Wanne die nicht gefliest wird. Diese wäre natürlich um einiges teurer als die Standardausführung, aber noch um einiges günstiger als eine komplett freistehende.
Generell ist unsere Strategie bei dieser Bemusterung “Wünsch dir was”: Wir wählen generell immer was uns am besten gefällt, ohne uns über die Kosten Gedanken zu machen. Wir gehen davon aus noch viel Zeit zu haben und wollen erst mal einen Eindruck von den Preisen gewinnen. Abwägen und Streichen können wir später immer noch oder einen weiteren Termin vereinbaren.
Unter anderem suchen wir uns einen extra breiten Waschtisch aus, sowie einen Spiegelschrank, dunkle Armaturen und am Ende unter Zeitdruck und mit nachlassender Konzentration noch die Ausstattung fürs Gästebad.
Dann warten wir auf das Angebot und rechnen schon damit, bei den (Zusatz-)Kosten im zweistelligen Bereich zu landen. Kurz darauf erhalten wir auch die Information, welches Unternehmen die Sanitärinstallation vornehmen wird. Das Angebot lässt aber auf sich warten…
Insgesamt dauert es gut 6 Wochen bis wir endlich einen Preis erhalten und damit sind wir schon nicht mehr so entspannt. Zudem erscheinen uns einige Posten auf dem Angebot extrem teuer zu sein, z.B. der beleuchtete Spiegel fürs Gästebad und der “Design-Heizkörper”.
Dritte Bemusterung
Wir überlegen zunächst nochmals zu elements zu gehen um uns für einige Objekte günstigere Varianten zeigen zu lassen. Nachdem wir aber beim ersten Mal so lange auf das Angebot warten mussten, erscheint uns das zu riskant zu sein.
Wir entscheiden also noch eine andere Ausstellung zu besuchen: Bergmann & Franz in Berlin Mitte. Auch hier bekommen wir kurzfristig einen Termin. DieBeratung erfolgt ebenso auf Basis unserer Grundrisse und der Bauleistungbeschreibung.
Der Ablauf ist etwas anders als bei elements: Die Beraterin schickt uns erst mal auf eigene Faust durch die Ausstellung. Alle Musterbäder haben Nummern und wir sollen uns notieren, was uns gefällt. Da wir einige der Basics schon abgehakt haben, konzentrieren wir uns vor allem auf die “Problemfälle”.
Auch ist unsere Erfahrung mit der Preistransparenz etwas erfreulicher, die Beraterin nennt uns sofort alle Preise. Wir finden dort einen anderen Waschtisch mit passendem Spiegelschrank. Dazu alternative Optionen für Heizkörper und eine Duschtür fürs Gästebad.
Wir wollen auch noch Armaturen sehen: Bei elements hatten wir dunkle Armaturen ausgesucht und eigentlich wollen wir auch dabei bleiben. Die Beraterin rät uns aber eindringlich davon ab, da alles außer Chrom deutlich weniger haltbar und schwieriger zu reinigen wäre. Wir lassen uns deswegen eine Chrom-Armatur ins Angebot aufnehmen – darüber wollen wir nochmal nachdenken.
Auch nach dieser Bemusterung sind wir extrem erschöpft, aber das Angebot ist diesmal nach nur wenigen Tagen bei unserer Sanitärfirma. Diese erstellt uns ein neues Angebot mit den Posten von elements und Bergmann & Franz, d.h. mit sehr vielen Alternativpositionen.
Finales Angebot & Entscheidung
Neben den beiden Angeboten von elements und Bergmann & Franz hilft uns auch die Sanitärfirma noch mit Vorschlägen weiter. Diese können wir nicht in Echt ansehen sondern nur auf Fotos, aber dafür bekommen wir hier noch gute und preisgünstigere Alternativen für Heizkörper und Duschtür. Und gerade beim Heizkörper scheint es uns weniger wichtig zu sein, diesen in Echt zu sehen – während es bei der Badewanne sehr hilfreich war. Dazu kam am Ende auch noch ein Waschtisch fürs Gästebad, welchen wir uns selbst im Internet ausgesucht hatten.
Aus allen diesen Optionen erstellen wir eine sehr lange Excel-Tabelle und spielen dort mit den verschiedenen Varianten. Dunkle oder Chrom-Armaturen? 160cm oder 130cm breiter Waschtisch? Welcher der 5 Heizkörper-Varianten?
Nach mehreren Tagen und mehreren Rückfragen mit der Sanitärfirma unterschreiben wir endlich das Angebot. Damit liegen unsere Zusatzwünsche nur etwas über dem Budget, welches wir fürs Badezimmer eingeplant hatten.
Fazit
Unsere Bauleistungsbeschreibung ist schon zwei Jahre alt, deswegen war es oft schwierig die Objekte aus dem Standard in Echt zu sehen. Selbst im Internet war einiges kaum noch zu finden.
Mit der Beratung durch die Sanitärfirma waren wir sehr zufrieden. Unsere Fachberaterin reagiert immer schnell und liefert uns einige gute Alternativen.
Auch unser Besuch bei Bergmann & Franz war hilfreich und das System mit den nummerierten Kojen hat uns gut gefallen. Sehr praktisch ist auch, dass man alle Musterbäder auch online anschauen kann und dort alle verbauten Elemente aufgelistet sind.
Mit elements waren wir im Nachhinein weniger zufrieden, da wir beim ersten Mal gar kein Angebot bekamen und beim zweiten Mal sehr lange warten mussten. Freundlich beraten wurden wir auch dort.
Wie waren eure Erfahrungen bei der Badbemusterung?
Sehr informativer Beitrag.
Sind die beiden genannten Firmen die Vertragspartner bei ARGE, bei denen man bemustern muss oder kann man sich selbst aussuchen, wo man die Sanitär-Ausstattung einkauft? Wie erfolgt im letzteren Fall die Verrechnung mit dem Standard aus der BLB?
Vielen Dank und viele Grüße
Matthias
Hallo Matthias,
die Firmen wurden uns von der Sanitärfirma empfohlen, die im Auftrag von ARGE unsere Badezimmer ausgestattet hat. Wir haben also letzlich alles mit der Sanitärfirma ausgemacht und von dort das finale Angebot mit den Aufpreisen erhalten. Nicht alle Dinge, die wir ausgesucht haben, waren aus einer der Ausstellungen: Teilweise hat uns die Sanitärfirma noch Alternativen vorgeschlagen (z.B. für die Duschabtrennung) und ein Teil hatten wir nur im Internet ausgesucht. Das war alles kein Problem in unserem Fall, kann aber bei einer anderen Sanitärfirma natürlich anders laufen oder wenn man “exotischere” Wünsche hat.
Die Verrechnung hat die Sanitärfirma gemacht und uns dann die jeweiligen Aufpreise für unsere Wunschausstattung genannt.