Seit unserem letzten Besuch auf der Baustelle hat sich einiges verändert. Die Dachdecker haben das Dach gedeckt und die Sprenglerarbeiten am Haus sind auch abgeschlossen. Ebenso aktiv waren die Putzer, die innerhalb von wenigen Tagen das komplette Haus verputzt haben.
Als wir uns der Baustelle nähern, fällt uns natürlich schon beim Vorbeifahren auf, dass das Dach nun gedeckt ist. Man schaut nicht mehr auf die Unterspannbahn und Holzlatten sind auch nicht mehr zu erkennen. Stattdessen ist das gesamte Dach gedeckt. Die zwei Hauptflächen und auch die Dachflächen des Erkers sind nun mit Ziegeln “Hainstädter Rubin 11V” (engobiert) in anthrazit gedeckt. Diese Ziegel werden von Braas hergestellt. Leider haben wir auf Grund der Coronakrise keine Bemusterung der Ziegel durchführen können. Wir haben zwar Muster bei Braas bestellt und auch eine automatisierte Bestellbestätigung erhalten, aber die Musterziegel sind nie bei uns angekommen. Hier hat sich Braas nicht im besten Licht gezeigt. Die Ziegel haben wir aber auch so gut “ausgesucht”; sie gefallen uns in echt sehr gut.
Rubin 11V Anthrazit – Farbe je nach Blickwinkel
Von unten betrachtet sehen die Ziegel fast bläulich aus. Je nach Sonneneinstrahlung und Blickrichtung wandelt sich der Farbton dann zu anthrazit. Steht man oben auf dem Gerüst, sehen die Ziegel eher bräunlich aus. Vielleicht sieht das so aus, weil die Ziegel eigentlich manganbraun durchgefärbt sind. Das erkennt man besonders dort, wo die Ziegel zugeschnitten werden mussten. Die Schnittkanten der Ziegel sind rotbraun, so wie die Ziegel im Inneren, und wurden nachträglich mit Lack wieder anthrazit angemalt.
Sprenglerarbeiten abgeschlossen
Eine wichtige Arbeit bei unserer Hausarchitektur sind die Sprenglerarbeiten. Unser Haus besitzt Schildgiebel (englische Giebel), eine Giebelform, bei der die Dachflächen die Giebel nicht überdecken. Stattdessen ragen die Giebel über die Dachflächen hinaus. Daher ist es notwendig, dass die Giebelmauer mit Zinkblechen als “Dach” geschützt wird. So wird verhindert, dass Nässe in das Mauerwerk eindringt. Weiterhin gibt es weitere waagerechte Mauervorsprünge, die genauso abgedeckt werden müssen. All diese Bleche und Abdeckungen sind nun montiert. Unsere Baugutachterin ist damit auch zufrieden und es gibt nur ein Thema, das wir ansprechen müssen: Abdichtung gegen Schlagregen.
Abdichtung gegen Schlagregen muss geklärt werden
Die Ausführung der Sprenglerarbeiten muss von ARGE Haus noch einmal geprüft werden. Unsere Baugutachterin ist der Meinung, dass die Abdichtung bei Schlagregen nicht gegeben ist. Das liegt daran, dass im aktuellen Bauzustand zwischen dem Schildgiebelmauerwerk und den Blechen eine Fuge ist. Diese Fuge ist konstruktiv leider nicht abgedichtet worden, so dass Regen eindringen kann. Das Wasser würde dann nicht mehr vom Dach aufgefangen werden, sondern zwischen Mauerwerk und Unterspannbahn in den Dachstuhl laufen.
Unterputz ist aufgebracht
Die Putzer haben in wenigen Tagen das gesamte Haus mit dem Unterputz eingekleidet. Die einzelnen Steine sind nun nicht mehr zu erkennen und das gesamte Haus wirkt schon sehr glatt. Hier und da gibt es kleinere Mängel. Da aber in den nächsten Wochen noch eine Schicht Silikonhartputz als Endputz aufgetragen wird, sind die meisten Beulen, Dellen und Druckstellen hoffentlich nicht mehr zu sehen.
Update 28.6.2020
Die Regenrohre endeten bei unserem Besuchstermin noch ohne Endbogen, also senkrecht kurz vor dem Erdboden. Irgendjemand hat in der Zwischenzeit noch die Regenrohre mit dem Bogen verlängert und eine Tüte drübergezogen, so dass das Regenwasser nicht mehr gegen den Sockel spritzt. Wir hatten uns zwar schon darum gekümmert und waren im Baumarkt unterwegs, um die “gelben Rohre” zu kaufen, die man typischerweise sieht. Die benötigen wir nun nicht mehr.
Die installierten Dachrinnenschläuche leisten gute Arbeit. Nach dem ersten Regen sehen wir zwar noch optimierungsbedarf, aber grundsätzlich wird das Regenwasser gut vom Gebäude weggeleitet. An den Anschlusspunkten entstehen an einzelnen Fallrohren zwar einzelne Wasserblasen, aber das lösen wir, indem wir kleine Kanäle mit dem Spaten graben um die Höhenunterschiede auszugleichen.
Abgebildet sind Ablaufschläuche aus Kunststoff, die man auch hier bei Amazon kaufen kann. Diese Schläuche sind im Vergleich zu den Drainagerohren deutlich günstiger. Allerdings müssen sie auch gegen Wind geschützt werden, damit die Folien nicht durch die Gegend fliegen. Hier haben die Arbeiter einfach Steine oder Stöcker in die Folie gesteckt – das reicht.
Hallo,
welche Baugutachterin habt ihr an eurer Seite?
Viele Grüße
Hallo Matthias,
danke für deinen Kommentar. Wir antworten dir in Kürze per E-Mail.
Liebe Grüße
Hey, die gleiche Dachfarbe wollen wir auch nehmen. Gehört das nachträgliche Versiegeln der Schnittkanten auch zum Standardleistungsumfang? Das Braun der Schnittkante sieht schon relativ auffällig aus.
Wir hatten uns im Vorfeld gar keine Gedanken darüber gemacht, dass die Dachsteine nicht durchgefärbt sind und hatten deswegen nie mit unserer Hausbaufirma darüber gesprochen. Soweit wir wissen gehört das Versiegeln aber dazu, denn wie du schon sagst, der Unterschied zwischen den Farben ist sehr deutlich zu sehen.
Bei uns haben die Dachdecker sorgfältig gearbeitet, nach ein paar Tagen Regen sieht man nichts rotes mehr auf dem Dach.