Manchmal verschätzen sich auch Profis und uns treffen dann die Konsequenzen in Form von neuen Rechnungen. Seit der Rohbau begonnen hat, haben sich schon mehrfach unangekündigte Mehrkosten eingestellt.
Im Bauanlaufgespräch wurde damals die Lage des Grundstücks und alle damit verbundenen Rahmenbedingungen durch die beteiligten Parteien ausgiebig geklärt. Anwesend waren u.A. beide Bauleiter, der Kranunternehmer und der Tiefbauer. Dennoch kam es im Nachhinein zu Mehrkosten, die wir zu tragen haben.
Zusatzkosten für die Reinigung der Betonpumpe
Beim Bauanlaufgespräch wurde leider nicht erkannt, dass auf unserem Grundstück kein Platz ist, die Betonpumpe zu reinigen. Obwohl es über 1000 qm groß ist, bleiben wenn die Baugrube ausgehoben wurde, nur noch wenige Meter bis zur Einfahrt. Dies reicht nicht aus, um die Betonpumpe auf das Grundstück zu fahren. Das Risiko wäre zu groß, dass der Hang der Grube abrutscht.
Zudem kann der Maschinist auch nicht nahe genug heran um die Reinigung so durchzuführen, dass das Schmutzwasser ausschließlich auf unserem Grundstück landet. Er wäre letzlich verantwortlich, wenn der öffentliche Raum verschmutzt würde. Deswegen entscheidet er, die Reinigung nicht vor Ort sondern auf dem eigenen Betriebsgelände durchzuführen. Das bedeutet, dass wir die Reinigung als Service des Betonlieferanten in Rechnung gestellt bekommen: 840 €.
Zusatzkosten durch Umschilderung der Straßensperrung
Auch mit der Straßensperrung hat man sich vertan: Weil es auch noch ein Baugerüst gibt, reicht auch nach dem Verfüllen der Baugrube der Platz nicht aus, um mit dem Kran auf’s Grundstück zu fahren. Das heißt auch für die weiteren Krantermine muss die Straße gesperrt werden. Uns erwartet eine unangekündigte Abrechnung über 420 € im Briefkasten. Wir müssen das Umschildern (d.h. neue Zeiträume auf den Parkverbotsschildern) und erneut Behördengebühren bezahlen. Zu den 420 € kommen natürlich noch die Gebühren für die längere Mietdauer der Schilder und des Absperrmaterials. Wenigstens die zusätzlichen Kosten für das Umschildern hätte man sich eigentlich sparen können.
Zusatzkosten durch Schallschutz von Fenstern
Der bisher größte und ärgerlichste Zusatzposten ist die Schalldämmung der Fenster. Bereits vor Vertragsunterschrift haben wir die Eigenheiten des Bebauungsplans klar und deutlich kommuniziert. Es ist unter anderem geregelt, dass die Wohn- und Schlafräume mit Schallschutzverglasung mit 35 db Schalldämmmaß auszustatten sind. In unserem Bauantrag ist vom Architekten laut Schallschutznachweis bereits 40 db in Aussicht gestellt. Da wir bisher keinen Nachtrag dazu bekommen hatten, gingen wir also davon aus, dass die Standard-Fenster bereits dieser Anforderung genügen.
Bei der Bemusterung stellt sich dann aber heraus: Das ist nicht so. Um die Fenster so anzupassen, dass sie das geforderte Schalldämmmaß erreichen, sollen wir 2650 € bezahlen. Dass wir über diesen Nachtrag erst so spät – fast 1 Jahr nach Erstellung des Bauantrags – informiert werden, finden wir etwas schade. Wenigstens eine Warnung oder grobe Schätzung über diese Kosten hätten wir schon gerne im Voraus gesehen.
Was erwartet uns noch?
Wir haben bei der Planung unseres Bauvorhabens schon an einigen Stellen Puffer für Mehrkosten eingeplant. An einigen Stellen wurden wir z.B. im Voraus auf Extrakosten hingewiesen, die nicht Teil des Werkvertrages mit ARGE Haus sind. Das waren z.B. die Kosten für die Entsorgung des Aushubs aus der Baugrube.
In anderen Fällen haben wir uns selbst schon mal einen Puffer eingeräumt, weil wir schon ahnten, dass wir etwas mehr wollen, als die Bauleistungsbeschreibung umfasst. Z.b. hatten wir für die Haustür Mehrkosten einkalkuliert – die dann letzlich sogar geringer ausfielen.
Ärgerlich sind deswegen vor allem die Kosten, die in keiner allgemeinen Nebenkostenschätzung oder konkreten Planung je aufgetaucht sind. Hoffentlich kommt von dieser Sorte nicht mehr allzu viel auf uns zu.
Hallo Haus am See,
uns wird das Thema Betonpumpe wohl auch treffen. Hattet ihr keinen Fest- und Pauschalpreis mit Arge vereinbart? Wenn ich mir den Vertrag bei uns so durchlese haben wir alle Bauherrenpflichten erledigt und die Reiningung der Betonpumpe sollte eigentlich nicht an mich als Bauherren weiterverrechnet werden.
Hallo,
wir bauen auch mit ARGE Haus Berlin und auch wir müssen jetzt die Betonpumpe extern reinigen. Was mich wundert, dass uns hier 1600 Euro berechnet werden und die Pumpe wohl 4 mal gereinigt werden muss. Ich kenne euer Haus aus dem Referenzkatalo (übrigens ein Traumhaus) und es ist größer als das von uns geplante. Deshalb wundert es mich, dass wir jetzt fast das doppelte zahlen sollen. Ist die Pumpe bei euch auch mehrfach gereinigt worden?
Liebe Grüße,
Elisa
Jetzt sehe ich erst, dass euer Haus noch gar nicht fertig gebaut ist. Ich dachte ihr seid das Haus am See aus dem Katalog 🙂
Hallo Elisa,
unsere Pumpe wurde teilweise extern bei der Betonfirma gereinigt und teilweise bei uns auf dem Grundstück. Das hing davon ab, ob die Baugrube noch offen war. Wir hatten aber auch noch ein bisschen verhandelt, da uns im Bauanlaufgespräch niemand auf diese Problematik hingewiesen hatte.
Ich denke die Kosten hängen nicht von der Menge an Beton ab sondern nur von der Anzahl der Termine.
Hallo Elisa,
hattet ihr keinen Fest- und Pauschalpreis im Vertrag? Theoretisch müsste die Rechnung doch dann nicht bei euch landen wenn ihr alle Vorraussetzungen geschaffen habt, oder?
Hallo,
ja, wir bauen auch mit Arge Berlin und sind leider erst jetzt auf euren Blog gestoßen.
Hi, habt ihr die Reinigung der Betonpumpe direkt mit dem Beton-Lieferanten abgerechnet oder über Arge? Wir hatten gerade das Bauanlaufgespräch und haben diese Sache heiß diskutiert.
Hi Patrick,
da es bei uns ja nicht vorher so geplant war (im Bauanlaufgespräch hieß es noch, es sei ausreichend Platz auf dem Grundstück), haben wir darüber vorher gar nicht verhandelt.
Die Rechnung bzw. das Nachtragsangebot kam dann über ARGE Haus. Wir haben als Beleg allerdings auch Kopien der Rechnungen vom Betonlieferanten angefordert und bekommen.
Baut ihr auch mit ARGE Haus Berlin?