Wir müssen unseren Bauantrag ein drittes Mal ändern. Wie wir uns mit der neuen Heizungsart abgefaunden haben und wie wir einen Aufstellungsort für die Luft-Wasser-Wärmepumpe gefunden haben und was dabei zu beachten ist…
Wie bereits berichtet, hatte die Untere Wasserbehörde uns informiert, dass die geplante Erdsondenbohrung nicht genehmigt werden kann. Deswgen mussten wir uns wohl oder übel ein alternatives Heizsystem suchen.
Die erste Alternative, die uns vorgeschlagen wurde, waren mehrere Tiefenbohrungen, wobei jede nur bis zur erlaubten Maximaltiefe gehen würde. Die stellte sich aber schnell als unrealistisch heraus, da extrem viele Bohrungen nötig gewesen wären.
Als nächstes haben wir uns mit Flächenkollektoren und Ringgrabenkollektoren beschäftigt. Obwohl unser Grundstück aber nicht klein ist, reicht die Fläche dafür nicht aus. Unser trockener Sandboden hat eine so geringe Wärmespeicherkapazität, dass extrem große Kollektroflächen notwendig wären. Somir müssen wir uns damit abfinden, dass Erdwärme keine Option für uns ist.
Es bleiben also noch Gas, Holzpellets und eine Luftwärmepumpe. Wir waren von Anfang an wegen des Platzbedarfs und des Staubes gegen Heizen mit Pellets. Nun nach zwei extrem heißen Sommern erscheint es uns noch unsicherer: Wer weiß, wie sich die Holzpreise bei zunehmender Trockenheit entwickeln werden?
Auch gegen Gas hatten wir uns eigentlich schon entschieden, nicht nur wegen des Preises sondern auch weil dafür ein Anschluss von der Straße notwendig wäre. Auch bräuchten wir noch eine zusätzliche regenerative Energiequelle.
Wir “entscheiden” uns also für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Zunächst überlegen wir, eine Anlage zu installieren, die komplett im Keller aufgestellt ist. Dafür benötigt man aber große Luftkanäle, die oberhalb des Erdreichs aus dem Gebäude kommen müssen. Wir haben keinen Platz gefunden, wo man diese dicken Leitungen ins Erdgeschoss führen könnte, und auch die Bestimmung der Position der Fassadenöffnung gestaltet sich schwierig.
Vor- und Nachteile einer Luft-Wasser-Wärmepumpe
Es wird also ein Split-Gerät, d.h. ein Teil wird im Keller und ein Teil draußen installiert. Die beiden Geräte sind kompakter als die Monoblock-Variante und man kann die dünneren Leitungen für das zirkulierende Kältemittel auch durch die Kellerwand führen.
Der Nachteil ist, dass man draußen einen “Ventilator” (Verdampfer) aufstellen muss. Die Stelle muss gut gewählt sein, denn:
- Der Lüfter macht krach und man möchte weder sich selbst noch seine Nachbarn damit belästigen
- Die Luft, die ausgeblasen wird, ist kälter als die Außenluft und kann im Winter zu Überfrierungen führen. Direkt vor dem “Ventilator” sollte also kein Weg verlaufen
- Er ist optisch nicht sehr schön
Vor allem wegen des letzgenannten Problems spielen wir mit dem Gedanken, das Außengerät auf das Garagendach zu verbannen. Jedoch erschien uns der Abstand zu den Nachbarn (etwa 10m) zu gering. Wir wollen keinen Streit riskieren, wenn man Nachts doch mal was hört. Dazu kommt: “Was man sieht, das hört man auch”. Wir gehen auf Nummer sicher und entscheiden uns gegen eine Aufstellung auf dem Garagendach.
Hinter dem Haus wäre eine Option, allerdings wäre das Gerät dann direkt an der Terrasse und unter einem Schlafzimmerfenster. Da es auch für warmes Wasser zuständig sein wird, muss es auch Sommer laufen. Und wir wollen weder im Schlaf noch auf der Terrasse eine Lärmbelästigung riskieren.
Es bleibt ein Aufstellort vor dem Haus für den Verdampfer, das Außengerät der Luft-Wasser-Wärmepumpe. Es bläst damit Richtung Straße, also nicht in die Richtung eines Nachbarn. Der Nachteil ist natürlich, dass das Gerät gut zu sehen ist.
Wir hoffen, dass man sich an den Anblick gewöhnt…
Abbildung: Viessmann Werke